Zephaniah 3

Text: Zephanja 3,1-13 Zephanja 3 Einleitung Darin wendet sich der Prophet wieder zu der Stadt Jerusalem, und straft sie über ihre vielen Sünden in Versäumnis des Guten und Begehrung des Bösen, zeigt, wie die so lange vergeblich empfangene Gnade und Langmut GOttes an ihnen ausgehen werde, und weil Sie den HErrn ihren GOtt So lange auf Früchte der Buße haben warten lassen, so werden sie auch lange zu warten haben, bis die Gnade wieder an ihnen den Sieg behalten werde. Doch beschließt er mit einer tröstlichen Anweisung, wie man diese Weissagung anwenden sollte um durch das Gerichtliche hindurch, in die zuletzt doch den Ruhm behaltende Gnade durchzuschauen und durchzudringen. Text: Zephanja 3,1-13 Mit einer ungewöhnlichen Schärfe redet der Prophet die Stadt Jerusalem an, und verkündigt ihr ihr Übertreten und ihr ohne weitere Langmut einbrechendes Gericht. An der über Jerusalem geführten Klage hat man ein Bild, wie in großen Städten das Verderben in allen Ständen sich so fest Setzen kann, daß es euch zu eines Königs Josias Zeiten den Kopf noch so aufrichten kann; und wie GOtt nebenher doch täglich so viel Zeugnisse Seiner Wahrheit ablegen, und damit gegen das überhandnehmende Böse protestieren läßt. Wie aber GOtt mit dem Volk der Juden wirklich so umgegangen ist, wie Er ihnen da angekündigt hat: darum müsset ihr wiederum mein auch harren, das sieht man an dem gegenwärtigen Zustand des Jüdischen Volks; denn da ist so viel hundert Jahre nun unter ihnen selbst und unter Andern ein beständiges Harren und Warten, was GOtt noch mit ihnen anfangen werde, und wozu sie aufgehoben seien. Sie können während ihres Unglaubens wider das Evangelium nimmer so aufkommen, daß sie dem Reich Christi gefährlich würden; und inmittelst sind sie doch vor allen Völkern noch so ausgezeichnet, daß man merken muß, sie sind noch zu etwas Besonderem gewidmet. O was wird aus dieser Wiederaufrichtung Israels auch den übrigen Völkern und Heiden für Heil kommen, die freilich bis daher vor der Verwirrung in der Christenheit, und besonders vor Roms. unreinem Gemenge zu keinem Begriff vom Reich GOttes haben kommen können. Mit was freundlichen Lippen wird GOtt noch predigen lassen; wie kann man Seine Anstalt dazu. von weitem her schon merken. Denn wenn sich einesteils so viel Materie zu den Gerichten GOttes häuft, so verleiht GOtt andernteils so viel Förderliches zu‘ reinerem Verstand Seines Worts, und bereitet sich solche Prediger von freundlichen Lippen. Bei den mißlichsten Zeiten darf man also doch sich und die Seinigen nicht gerade für lauter Fegopfer der hereinbrechenden Gerichte ansehen, sondern GOtt kann Sich auch brauchbare Werkzeuge zu Seinen Absichten auf solche Zeiten daraus bereiten. Ach, daß alles Bemühens, seine eigene Gerechtigkeit aufzurichten, ach, daß alles fleischlichen Rühmens ein Ende gemacht würde; ach, daß man die Ruhe ohne Furcht genösse, wenn der Vater der Lügen gefangen, und Sein Verführen ihm niedergelegt. sein wird. Text: Zephanja 3,14-20 Der Prophet‘ zeigt noch zum Beschluß, wie man beides, die Ankündigung und den Anblick der bevorstehenden Gerichte, und den so weit hinaus verliehenen Hoffnungs = Blick gehörig anwenden solle. O was ist es, wenn der Begnadigten Freude an GOtt und Seiner Gnade, und GOttes Freude an der Vollendung Seines Rats so zusammentreffen wird. Wen das Alles zu groß dünkt, der sehe nur auch auf das große Siegel, so Allem angehängt ist, nämlich: So spricht der HErr. Der kann große Dinge tun, der kann es eilend ausrichten, wenn der Menschen Unglaube oder Kleinglaube noch keine Anstalt dazu Sieht. Gedenke, HErr, Deinen Knechten auch an dies Dein Wort, auf welches Du uns lässest hoffen!
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